Was versteht man unter tierärztlicher Verhaltenstherapie?

Probleme mit dem Verhalten des Tieres können die Beziehung zum Tier negativ beeinflussen oder sie gänzlich zerstören. Verhaltenstherapie ist aus dem Bedarf nach qualifizierter Beratung und Hilfe rund um das Miteinander mit unseren Haustieren entstanden. Die tierärztliche Verhaltenstherapie verbindet das Wissen um die Gesundheit und das Wohlergehen des Tieres mit Erkenntnissen aus der modernen Verhaltensforschung.

Was ist ein Verhaltensproblem?

Dies sind alle Verhaltensweisen des Tieres die das Wohlbefinden des Menschen und/oder des Tieres beeinträchtigen.

Beispiele:

  • Mein Hund kann/möchte nicht alleine sein, ist aggressiv gegenüber anderen Hunden, zieht ständig an der Leine, bellt übermäßig viel...
  • Meine Katze kratzt an den Möbeln/Tapeten, ist unsauber, ist aggressiv...
  • Unser Kaninchen ist aggressiv gegenüber Artgenossen/Menschen, pinkelt uns an...
  • Unser Vogel rupft sich die Federn aus, ist aggressiv gegenüber Menschen, schreit fortwährend...
  • Mein Pferd scheut vor jeder Plastiktüte, ist aggressiv gegenüber Artgenossen/Menschen.

Für welche Tierarten kommt eine Therapie in Frage?

Prinzipiell ist eine Verhaltenstherapie bei allen Tierarten möglich. Neben Hunden und Katzen sind Heimtiere wie z.B. Kaninchen und Meerschweinchen sowie Vögel und Pferde Schwerpunkte in der Beratung und Therapie.

Wie sieht eine Verhaltenstherapie konkret aus?

  1. Die Verhaltenstherapie findet vorzugsweise in Form von Hausbesuchen statt.
    Eine Beratung/Therapie gliedert sich für gewöhnlich in 6 Schritte.
  2. Die Diagnose wird erstellt. 
    Dies geschieht auf der Grundlage eines detaillierten Vorberichtes, einschließlich der Lebensgeschichte des Tieres (Hundeschule, Erziehungsmaßnahmen, Besitzerwechsel...). Hierbei möchte ich alle Familienmitglieder miteinbeziehen.
  3. Herausarbeiten des auslösenden Faktors für das Problemverhalten. 
  4. Welche Faktoren halten das Problem aufrecht?
  5. Generelle Möglichkeiten das Problem zu lösen.
  6. Konkretes "Arbeitsprogramm" mit Teilzielen die Sie in einer 
    bestimmten Zeit erreichen sollen.
  7. Auf der Basis moderner Verhaltensforschung werde ich mit Ihnen bzw. allen Familienmitgliedern auf eine Verhaltensänderung hinarbeiten.
  8. Rückmeldung an den überweisenden Haustierarzt. Durch diesen werden organische Erkrankungen ausgeschlossen oder therapiert und notwendige Medikamente verordnet.

Welchen Anteil an der Therapie hat der Besitzer bzw. die Familie?

Ihnen als Besitzer kommt eine zentrale Bedeutung zu. Sie sind es, der Therapievorschläge umsetzt, Hilfsmittel anwendet oder Medikamente verab-reicht. Ohne die aktive Mithilfe aller Familien-mitglieder kann keine Therapie stattfinden.

Wieviel Zeit muß investiert werden und was kostet Verhaltenstherapie?

Generell gilt, je intensiver und konsequenter einzelne Arbeitsprogramme umgesetzt werden, um so rascher können Fortschritte erzielt werden. Zeit und Geduld sind notwendig, um das manch-mal über Jahre verfestigte Verhalten zu beeinflussen. 
Jede Beratung/Therapiesitzung dauert zwischen 1 ½ und 2 Stunden. Je nach Fragestellung und Problem sind unterschiedlich viele Termine notwendig. Manchmal genügt ein Termin und ein kurzer telefonischer Nachkontakt. Meist sind für eine Therapie 3 - 4 Termine im Abstand von 2 - 4 Wochen anzusetzen.

Die Kosten hierfür richten sich nach der tierärztl. Gebührenordnung und können gerne bei mir erfragt werden.

Was kann erreicht werden?

Das Ziel ist eine gute Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Tier, damit ein gutes Zusammenleben möglich wird.